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Freisinger Kampfrichterin bei den Paralympics

Quelle: TSV Jahn Freising
11.09.2021

Freising

Es ist das was sich wohl jeder Sportverein wünscht: Ein Mitglied aus den eigenen Rängen wird als Kampfrichter/in für die Paralympics nominiert. Dieser Traum wurde für die Bogenschützen des TSV Jahn und für Schiedsrichterin Maren Haase wahr.

Es ist das was sich wohl jeder Sportverein wünscht: Ein Mitglied aus den eigenen Rängen wird als Kampfrichter/in für die Paralympics nominiert. Dieser Traum wurde für die Bogenschützen des TSV Jahn und für Schiedsrichterin Maren Haase bereits zum zweiten Mal wahr.

Sie ist eine der besten Kampfrichter in unserer Sportart, eine beliebte Vereinskollegin und zuweilen auch ein „harter Knochen“, so beschreibt Pressewart Thomas Strasser die prominente Schützin, die als Aushängeschild des Vereins gilt.

Die Freisinger Bogenschützen sind zurecht stolz. Es gilt als hohe Ehre vom Verband auf die Paralympics geschickt zu werden. Das ist etwas, was man sich hart erarbeiten muss, so der Pressewart des Vereins.

Vor fünf Jahren war die Domstädterin bereits zu den Paralympics in Rio de Janeiro eingeladen. Allein der Gedanke an die Eröffnungsfeier und das ergreifende Gefühl beim mitsprechen des olympischen Eids sei ein unvergessliches Erlebnis gewesen, so Maren Haase.

In Tokio war die Herausforderung pandemiebedingt ein ganzes Stück größer, als vor fünf Jahren blickt die engagierte Kampfrichterin zurück. So habe die Trennung der einzelnen Blasen, in denen wir wegen der Pandemie bleiben mussten, den Kontakt auf ein Minimum herabgesetzt. Das habe es sehr schwer gemacht, herauszufinden welche Hilfestellung an der Schießlinie gerade nötig sei.

Parawettkämpfe sind anders als Wettkämpfe von nicht eingeschränkten Sportlern. „Als Kampfrichter bin ich dort viel mehr der Freund als der Feind. Ich bin mit dabei und gehöre dazu.“ So erfordere es ein gutes Maß an Sensibilität, denn die Athleten seien meist unglaublich verletzlich.

Die Paralympics selbst sind in allen Bereichen eines Wettkampfes eine Steigerung. Es gibt mehr Sportarten, mehr teilnehmende Länder, unterschiedlichere Einschränkungen und nicht zu vergessen, eine unglaubliche Vielfalt an Prothesen und Hilfsmitteln.

Letztendlich sei es aber nicht nur der sportliche Aspekt, der beeindrucke, resümiert Haase. Mein Umgang mit behinderten Menschen hat sich seither geändert. So habe sie sich vorher nie getraut zu fragen, ob ein offensichtlich Blinder zum Beispiel Hilfe brauche.

Mittlerweile gehört das für die Sportlerin zum normalen Umgangston. Ich frage ja auch, ob ich beim Tasche tragen helfen kann, wenn sie offensichtlich zu schwer für jemanden ist.

Es sollte sich in unserer Gesellschaft grundsätzlich etwas ändern. Menschen mit Behinderungen und ohne Behinderungen leben viel zu sehr aneinander vorbei. In Argentinien gibt es zum Beispiel einen Radiosender für Blinde. Bei uns werden Wettkämpfe mit Blinden im Fernsehen übertragen, blinde Menschen haben da nicht wirklich viel davon.

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